Heimatgruppe Aalen


im Deutschen Böhmerwaldbund e.V.


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Das Böhmerwäldler Kratz-Ei

"Scheckl"

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Der Brauch des Eier-Schenkens in unserer alten Heimat
Die Osterzeit bedeutete einen wichtigen Einschnitt im Liebesleben der Waldler. Im Winter konnten sich zwei Liebende, wenn sie nicht zufällig in demselben Ort wohnen, nur an Sonn- und Feiertagen beim Kirchgang oder bei Tanzunterhaltungen sehen und sprechen, denn nicht allein der Kälte wegen, sondern auch der Fürsorge, verwehrten die geschlossenen Doppelfenster den Burschen das "Fensterln".
Mit dem Erwachen des Frühlings wurde das anders. Hier war besonders die Nacht von Karsamstag zum Ostersonntag geeignet, den Eröffnungspunkt der neuen Liebesfreude zu bringen. Denn in dieser acht öffneten sich die so lange geschlossenen Fenster und Mädchenhände reichten den draußen harrenden Burschen die Ostergeschenke. Wobei oft die geheimen Wünsche und Gedanken der Geberinnen durch die Anzahl der Eier die sie den Burschen schenkten oder durch die Worte, die darauf in schön verzierten Buchstaben zu lesen waren, offenbarten.
Je nach gegend galt gerade oder ungerade als günstig. Derjenige der dem Herzen ferne stand erhielt ein Ei, jener welcher sich im Fasching als guter Tänzer verdien gemacht hatte, drei oder fünf, ein ganz Begünstigter sieben, neun oder mehr.
Hatte ein Mädchen bereits einen erklärten Liebhaber, so wurde für ihn eigens ein "Osterpackerl/Osterpinkerl" bereitgestellt. Darin befanden sich neben einem oder mehreren Dutzend Eiern auch Krapfen, gestickte Taschentücher, Strümpfe, ein Hemd oder Westenzeug. Dieses durfte er sich oftmals in der Stube abholen. Während man den kleinen Kindern meist nur einfärbige Eier schenkte, hätten sich die Mädchen geschämt, wenn sie nicht Eier der besonderen Gattung, nähmlich "
SCHECKL" also geschriebene und gekratze Eier verschenkt hätten.
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Der Frauenarbeitskreis im Deutschen Böhmerwaldbund hat eine Arbeitsmappe herausgegeben, in der alles wissenswerte um und über die Böhmerwäldler Scheckl beschrieben ist. Vom Färben der Eier mit Pflanzenfarben, dem Kratzen von gekochten oder ausgeblasenen Eiern, dem erforderlichen Werkzeug bis hin zur Symbolik der Motive, Einteilungen und Sprüche bis zu umfangreichen Mustervorlagen wird hier alles beschrieben.
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Beate Thomas und Wetti Jakubetz, zwei der Aalener Scheckl- Kratzerinnen bei der Osterausstellung auf Burg Niederalfingen
2004 zeigen sie die Kunst des Eierkratzens
auch am Ostermarkt in Gundelfingen wird seit Jahren das Schecklkratzen mit großem Erfolg präsentiert
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Scheckl gekratzt von Bettina Parbs